Wir sind in den letzten Wochen als Netzgemeinde gemeinsam in Richtung Ostern unterwegs gewesen. Gemeinsam haben wir uns mit dem „Reset“ beschäftigt und gefragt: Was müsste „zurück auf Null“ gesetzt werden – in mir, in unserer Welt, in meinem Glauben?
Aus den Antworten ist unser DA-ZWISCHEN-Osterlob entstanden, ein Lob auf Licht, Leben und ein neues Bild der Welt.
UNSER OSTERLOB
Frohlocke, Himmel!
Lobsinge, Erde!
Heute wird alles Licht.
Überall.
Himmel und Erde leuchten.
Himmel und Erde sind erstrahlen in deinem Glanz, G:tt.
Diese Nacht ist besonders.
In ihr spiegeln sich die Dunkelheiten der Welt
und die lichtvolle Rettung durch dich.
Die Welt steht Kopf.
Alles Gewohnte sieht anders aus.
Fühlt sich anders an. Denkt sich anders.
Du bist in Jesus gestorben und auferstanden.
Das ist ein neues Leben jenseits aller Gedankenschranken.
Du machst wirklich ernst mit deinem Menschsein
und mit deiner Liebe:
Wenn alte Freundschaften nicht mehr tragen – du bist da.
Wenn ich jemanden an meiner Seite brauche – du bist da.
Wenn Menschen sich von mir abwenden und mich und die Freundschaft verraten – du bist da.
Wenn größtes Unrecht über mich hereinbricht und es egal ist, was ich sage – du bist da.
Wenn mir alles genommen wird, meine Würde, mein Ansehen, mein Leben – du bist da.
Wenn mich alle abgeschrieben haben, ich tief begraben bin im Gedächtnis der Menschen – du bist da.
Ich bin in dieser Nacht nicht alleine.
Ich bin verbunden mit Menschen überall auf der Welt.
Ich bin verbunden mit Menschen über alle Zeiten, über den Tod hinaus.
Verbunden
in Solidarität mit den Leidenden,
in Dankbarkeit und Wertschätzung für alle, die einander in Liebe begegnen,
im Mut, für Veränderungen einzutreten,
im Hoffen auf Gerechtigkeit,
in der Gewissheit, dass das Gute siegt, Sünden vergeben werden und Umkehr möglich ist,
im Glauben daran, dass das Leben weitergeht und die Liebe stärker ist als der Tod,
im Vertrauen auf ein neues Leben,
in Zuversicht darauf, dass aus dem Gebrochensein Neues erwächst.
in der Hoffnung auf ein Licht in aller Dunkelheit.
In dieser gesegneten Nacht, G:tt,
nimm diese Kerze entgegen als meine festliche Gabe:
Aus Dunkelheit wird Licht,
aus Ohnmacht Kraft,
aus Tod Leben.
O wahrhaft selige Nacht,
die Himmel und Erde versöhnt,
die G:tt und Menschen verbindet:
Das Kreuz ist nicht das Ende,
sondern der Anfang.
Auf(er)stehen,
neu werden,
in unserem alltäglichen Leben.
für und gegen das, was notwendig ist.
In dieser Kerze wirst du sichtbar, G:tt.
Du vertreibst das Dunkel,
verbindest dich mit dem Licht der Sonne, des Mondes und der Sterne.
Ich schenke sie dir, meine Kerze,
und bitte dich:
Lass dein Licht für immer in meinem Herzen leuchten.
Damit ich nicht vergesse und glauben kann:
Du bist ein G:tt des Lebens.
Du bist ein G:tt des Trostes.
Du bist ein G:tt des Lichts.
Mein Leben liegt zärtlich verwahrt
in deiner Hand.
Jetzt.
Und immer.
Amen.