Was wäre, wenn Kinder Bischöfinnen und Bischöfe wären? Wie sähe ein Kinderbistum aus? Wir haben viele „Auf-den-Kopf-Steller“-Perspektiven aus der da_zwischen-Gemeinschaft bekommen. Lektüre-Empfehlung für alle Bischöfe da draußen.
Wenn Kinder Bischöf*innen wären, dann sähe es mal so in unseren Kirchen aus:
- Als erstes wird nur so geredet, dass es verstanden wird. Dazu gibt es für alle Kirchenmitglieder Wasserbomben, die man werfen darf, wenn jemand fachsimpelt, um sich klüger zu machen.
- Autos abschaffen, alle fahren Roller, Fahrrad oder Skateboard.
- Erwachsene, die nicht mehr von einer besseren Welt träumen können, werden in ein Ferienlager geschickt, um dort ein Baumhaus zu bauen.
- Die Frage, warum in der röm.-katholischen Kirche Frauen keine Priesterinnen und Bischöfinnen werden können, verstehen Kinder nicht: Die eigene Mama war ja diejenige, die einen zur Welt gebracht hat, ernährt hat und so oft getröstet hat. Wer könnte besser göttliche Gegenwart vermitteln, als die Frauen?
- Streitkultur: Es fetzt bei Glaubensfragen so richtig (zwicken und schubsen ist nur in Ausnahmefällen genehmigt), aber die wichtigste Regel danach: Zusammen spielen und glauben ist besser als alleine spielen und glauben.
- Mit Kindern anderer Religionen wird kräftig gespielt und immer mehr auch geglaubt.
- Ehrlichkeit ist der Heilige Geist. Also ehrlich und offen sein dürfen und sich nicht verstecken müssen, das ist göttlich in diesem Kinderbistum. Dazu gehört auch ein unverklemmter Umgang mit der Sexualmoral.
- Alles Giltzergold wird durch Glitzerfarbe ersetzt und für das eingeschmoltzene Gold wird den Menschen in Not geholfen.
- Prunkvolle Kleider sind nur zum Verkleidenspielen erlaubt. In der Liturgie werden die Gewänder von den Kindern selbst bestimmt und kreativ gestaltet. Das wichtigste: sie sollen davon erzählen, dass Gott uns Menschen liebt, wir gleich sind und will, dass wir zusammenhalten. Das Ganze fröhlich und lebendig. Und bei traurigen Anlässen wird gemeinsam viel geweint und getröstet, danach gespielt.
- Die Kinderbischöfe leben vor, was Jesus gesagt hat: „Wenn ihr nicht so werdet wie die Kinder, könnt ihr nicht ins Reich Gottes kommen.“ Und die Goldene Regel wäre ein eigenes Schulfach: „Was du von anderen erwartest, das tue auch ihnen.“
- Grundwerte, die gelebt werden: Vertrauen und immer größere Visionen. Weniger erwachsene Kleinkariertheit, verkompliziertes Denken und Exklusivitätsdenken.
- Das röm.-katholischen Kirchenrecht wird durch den wichtigsten Paragraf verändert: „Die gesamten Rechtsvorschriften werden außer Kraft gesetzt, wenn 1. sich der Richter selbst einen Menschen kennt, den er liebt, und der diesen Regeln nicht standhält. Oder 2. sich der Richter eingestehen muss, dass er niemanden liebt. Oder 3. wenn der Richter durch die Ausübung des Rechts sein fehlendes Geliebtsein kompensiert.“
Danke für Eure tollen Beiträge, die wir hier zusammengefasst haben. Euch allen eine umdenk-fröhliche Karnevals- und Fasnachtszeit, die gewohnte Ordnungen auf den Kopf stellen möge.
Die Gedanken ind super. Im Kloster gab es früher am 28. 12. ein Tag an dem die Jüngsten im Kloster die Herrschaft übernahmen.
Ja, es gibt auch Orte, die dieses Ritual wieder aufgreifen (in einer kirchlichen Schule in Hamburg z.B.).